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ERHALTUNGSGRADE

Sie sind in der Welt der Numismatik noch ein wenig fremd?
Sie haben Münzen gefunden oder geerbt?
Sie sind auf einem anderen Weg auf die wunderbare Welt des Münzensammelns gestoßen?

Dann möchten wir Ihnen ein paar Tipps zum Umgang mit Münzen im Allgemeinen und die Aussagekraft der sogenannten Erhaltungsgrade im Speziellen näherbringen.

Die Qualität einer Münze wird mit Hilfe eines Erhaltungsgrades angegeben. Je besser bzw. höher der Erhaltungsgrad, desto höher ist auch der Sammlerwert der Münze. Kleinere Abstufungen vom Erhaltungsgrad können mit Zusätzen versehen sein. Eingebürgert haben sich hier die mathematischen Vorzeichen „+“ für etwas besser, und „-“ für etwas schlechter als den genannten Erhaltungsgrad.

In der einschlägigen Literatur ist nun ein Vergleich mit anderen Exemplaren der betreffenden Münze möglich. Ambitionierte Sammler haben somit die Möglichkeit, ihre Sammlung zu vergleichen, zu ergänzen oder selbst zu bewerten.

Die Bestimmung des Erhaltungsgrades erfolgt in der Regel mit bloßem Auge durch einen ausgewiesenen Fachmann. Dieser legt hier seine langjährige Erfahrung zugrunde, achtet unter anderem auf den generellen Zustand der Münze, eventuelle Beschädigungen, normale oder überdurchschnittliche Abnutzung durch den Umlauf und den Umgang mit der Münze.

Alle den Wert beeinträchtigende Merkmale werden eigens aufgeführt, beispielsweise Löcher in der Münze, weil sie in der Vergangenheit mit einer Kette versehen wurden (Fachausdruck: „Henkelspur“) oder Fehler am Rand der Münze oder auf dem Rohling (Fachausdruck: „Schrötling“).

Achtung: Einige „Beschädigungen“ können für den Erhaltungsgrad einer Münze völlig normal sein. Dazu zählt zum Beispiel die sogenannte „Patina“, eine durch Alterung entstandene dünne Verwitterungsschicht aus Struktur und Farbe auf der Oberfläche.

Durch die Betrachtung entsteht beim Fachmann ein rein subjektiver Gesamteindruck der Münze. Er weist ihr daher auf dieser Basis einen Erhaltungsgrad zu – ein subjektives Maß für den Sammlerwert. Bekanntlich liegt aber Schönheit im Auge des Betrachters, daher besteht nicht immer Konsens über den Erhaltungsgrad. Doch auch hierin liegt der Reiz in der Beschäftigung mit der Numismatik.

Am Rande soll erwähnt werden, dass es zum Beispiel in den USA eine ganze Reihe privater Unternehmen gibt, die eine Bestimmung des Erhaltungsgrades gegen Gebühr vornehmen. Zu den bekanntesten und renommiertesten Firmen dieser Art zählen PCGS (Professional Coin Grading

Service) und NGC (Numismatic Guarantee Corporation).

Allerdings ist die auch hier rein subjektiv vorgenommene Zuordnung eines Erhaltungsgrades in der Fachwelt nicht immer der Weisheit letzter Schluss, da auch hier die Bestimmung letztendlich „nur“ durch einen Menschen vorgenommen wird. Ob sich der monetäre Aufwand lohnt, eine Münze dort einer Bewertung zu unterziehen, sollte im Einzelfall genau geprüft werden.

DEAbk.
Polierte PlattePP
StempelglanzSt. stgl.
UnzirkuliertF. Stg.
PrägefrischPrfr
Vorzüglich-StempelglanzVz-St
VorzüglichVz. vzgl.
Vorzüglich aus polierter PlatteVz aus pp
Sehr schönSs
SchönS
Sehr gutSge
Gering erhaltenGe
ENAbbr.
ProofPF
Brillant uncirculatedBU
UncirculatedUNC
Mint stateMS
Almost uncirculatedAU
Extremely fine XF, EF
Impaired proofIMP. PF
Very fineVF
FineF
Very goodVG
PoorPO
FRRacc.
Flan bruniFB
Fleur de coinFDC
Non CirculeNC
X
Presque non circulePNC
SuperbeSUP
Tres Tres beauTTB
Tres beauTB
BeauB
X
X

Tipps

Die Bezeichnung „Polierte Platte (PP)“ steht im eigentlichen Sinne nicht für einen Erhaltungsgrad, sondern für ein Herstellungsverfahren in höchster Prägequalität.

Münzen der Erhaltungsgrade „Sehr gut/ Gering erhalten“ werden im europäischen Gebiet als wenig bis nicht sammelwürdig erachtet.

Haben wir Sie mit unserem Ausflug in die Welt der Numismatik ein wenig neugierig gemacht? Tauchen bei Ihnen jetzt völlig neue Fragen auf?

Dann nehmen Sie ganz einfach persönlich Kontakt zu uns auf und lassen Sie sich umfassend und fair beraten.